Unterschied Wiedereingliederung und betrieblichen Eingliederungsmanagement
Sie fallen krankheitsbedingt aus und eine Wiedereingliederung und ein betriebliche Eingliederungsmanagement steht Ihnen bevor. Ist das nicht dasselbe? Was ist der Unterschied zwischen der Wiedereingliederung und dem betrieblichen Eingliederungsmanagement?
Zugegeben – im ersten Moment wirken die beiden Begriffe sprachlich gleich. Dahinter bewegen sich jedoch zwei unterschiedliche Prozesse.
Um es zu verdeutlich, erklären wir es gerne an einem groben Beispiel.
Wiedereingliederung: Sie brechen sich den Arm und fallen für 10 Wochen als Arbeitskraft aus. Neben der Operation steht bei Ihnen auch eine Rehabilitation an, um wieder voll leistungsfähig zu werden. Danach stellt der Arzt fest, dass Sie wieder arbeiten gehen dürfen, doch sie sollen lieber erstmal stundenweise beginnen. Die Wiedereingliederung beginnt! Der Arzt gibt einen Vorschlag über 2 h in der ersten Woche, 4 h in der nächsten und 6 Stunden in Woche 3. Wichtig dabei: Sie dürfen nicht schwerer als 5 kg heben.
Betriebliches Eingliederungsmanagement: Sie brechen sich den Arm und fallen für 10 Wochen als Arbeitskraft aus. Nach spätestens 6 Wochen erhalten Sie von Ihrem Arbeitgeber eine Einladung für ein sogenanntes BEM-Erstgespräch. Dabei soll ermittelt werden, welche Leistungseinschränkungen bestehen und wie Sie Ihren Tätigkeiten wieder bestmöglich nachkommen können. Eine mögliche Maßnahme: Die Wiedereingliederung (siehe oben). Das BEM ist ein Prozess und viel mehr als nur ein einzelnes Gespräch. Daher wird nach der Wiedereingliederung ein Folgegespräch geführt, um zu sehen, wie effektiv diese Maßnahme war. Nanu, so richtig gut ist es noch nicht. Es wäre sinnvoll, wenn Sie für Ihre Tätigkeit eine Hebehilfe bekommen. Also wird eine Maßnahme definiert, um unter Einbeziehung von Fördermöglichkeiten eine technische Verbesserung Ihres Arbeitsplatzes zu finden. Und nach einem Abschlussgespräch steht fest: Sie sind wieder voll leistungsfähig!
Somit kann die Wiedereingliederung als Einzelmaßnahme ein Puzzleteil im betrieblichen Eingliederungsmanagement sein.